C – 18. Sonntag Anspiel für den Gottesdienst

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C – 18. Sonntag Anspiel für den Gottesdienst

So Gott will!

Anspiel zum Lukas Evangelium 12, 13-21

– Na Eutrax! Jetzt sind endlich Ferien. Ich mache in den Ferien Campingurlaub in Österreich und gehe auf eine Bergtour. Außerdem schaue ich wieder bei der Kinderbibelwoche vorbei und ich lese das dicke Buch „Die Verlobten“ durch. Was machst Du?

E Patrick, du weißt, ich studifiziere die menschlichen Spezies.

– Die menschliche Spezies!

E Ja, die auch! Die Art der Menschen. Und vor allem ihr Verhalten.

– Ach? Und zu welchem Schluss bist du gekommen?

E Sie haben viel Fantasie. Und sie verlieren und verirrgärten sich in einer Fantasiewelt und finden oft nie nicht kaum einmal wieder heraus.

– Ja! Bei Kindern kann das schon mal vorkommen!

E Nein, nein, nein. Bei Menschenküken ist das eher selten – es sind die Ausverwachsenen, die in der Phantastrie stecken bleiben.

– Die Erwachsenen?

E Ja sag ich doch. Die Kleinen sind meistens viel zu vernünftig dazu.

– Ich glaube da verwechselst du was. Kinder verlieren sich in Fantasiewelten, aber mir ist das schon lange nicht mehr passiert.

E Doch, doch, doch! Gerade eben erst. Vor zwei Minuten warst du in einer Fantasiewelt und hast es nicht mal gemerkt. Du steckst ziemlich fest drin! Pass‘ auf dass du da nicht Wurzeln schlägst.

– Was erzählst du da für einen Unsinn, Eutrax? Wann war ich denn in einer Fantasiewelt?

E Deine Fantasiewelt heißt „Er-war-tun-gen“!

– Erwartungen?

E Erwartungen!

– Wie meinst du das?

E Du hast deinen Urlaub geplant. Was hast du gesagt?

– Ich habe gesagt: Ich bin bei der Kinderbibelwoche und zum Camping in Österreich.

E Siehst du, siehst du, siehst du….schon wieder!

– Was denn? Das ist doch keine Fantasie oder? Was meint Ihr: Das sind doch Planungen, oder nicht?

E Das sind Erwartungen! Und Erwartungen sind immer Fantasie!

– Was ist den schlecht an Erwartungen?

E Nichts ist schlecht.

– Na also!

E Aber gefährlich! Sie sind Fantasie – das schön – ABER: Wenn du sie für Wirklichkeit hältst – dann wird es gefährlich.

– Du machst mir ja Angst!

E Fürchte dich nicht, mein Sohn! Es liegt doch in deiner Hand: Lass einfach los!

– Wie immer verstehe ich dich nicht!

E Nimm dir einfach ein Beispiel an Kindern: Die halten nicht so sehr an Erwartungen und Plänen fest.

– Aber gerade Kinder haben doch Fantasie.

E Ja, aber meistens nicht so gefährliche wie die Erwachsenen. Sie planen, haben Erwartungen!… Wie du! Und sicher auch einige von Euch, oder?

– Das ist doch vernünftig!

E Bis jetzt schon!… Bis jetzt!

– Na, dann erzähl mal weiter!

E Wenn deine Pläne nicht funktionieren oder deine Erwartungen nicht erfüllt wird – was passiert dann? Wenn Deine Fantasie nicht Wirklichkeit wird?

– Nun sag schon!

E Dann starrst duin die Leere. Bist wie hypo-pottamusierit.

– Hypnotisiert!

E Ah, du siehst es also ein!

– Moment!

E Erwachsene pressen die Wirklichkeit in ihre Erwartungen hinein. Erwartungen sind wie ein Fernrohr in die Zukunft. Sie starren nur auf einen kleinen, winzig, klitziglichen Ausschnitt einer Zukunft. Aber was ist, wenn die Erwartung nicht erfüllt wird? Wenn alles ganz anders kommt?

– Ja? Was ist dann?

E Nichts!

– Nichts?

E Nichts! Die Verwachsenen starren wie blöd in die Leere und meckern und schimpfen weil ihre Fantasie nicht Wirklichkeit wurde….Sie starren weiter und weiter durch ihr Erwartungsfernrohr in die Leere….und schimpfen und schimpfen….

– Na, hör mal!

E Weißt du was sie machen sollten?

– Was sollten wir denn machen, wenn unsere Erwartungen nicht erfüllt werden?

E Na, das Fernrohr weglegen und in die Wirklichkeit schauen.

– Was sieht man da?

E Ich weiß nicht! Jedenfalls tausend und abertausend andere Möglichkeiten; und alle sind wirklich.

– Weglegen? – Die Erwartungen?

E Wenn sie nicht eintreffen, dann unbedingt!

– Und du meinst, ich schaue auch in so ein Fernrohr?

E Ja, du hast gesagt, du bist im Urlaub in Österreich auf einem Pingpongplatz.

– Campingplatz!

E Siehst nicht einmal darin bist du locker! Was ist, wenn was dazwischenkommt?

– Das will ich gar nicht hoffen, ich freue mich schon so lange darauf.

E Siehst du: Nichts siehst du! Nur Leere!

– Wie?

E Alles was du siehst ist der versäumte Campingurlaub, der nicht ist und nie war! Nur in deiner Fantasie.

– Was soll ich denn sonst sehen! Wie soll ich denn sonst planen?

E Sehen sollst du: 1000 Möglichkeiten der Wirklichkeit!

– 1000 Möglichkeiten der Wirklichkeit?

E Und planen sollst du mit der Wirklichkeit.

– Und wie geht das?

E Ganz einfach: Sag immer dazu: So Gott will!

– So Gott will?

E So Gott will! Also: Was machst du in den Ferien?

– Campingurlaub in Österreich…

E …und…?

– ….So Gott will!

E Das Evangelium spricht von einem Mann, der bei seiner Planung nicht gesagt hat: So Gott will.

– Da bin ich ja mal gespannt! Und bei der Kinderbibelwoche und nach den Ferien sehen wir uns wieder!

E So Gott will!

Patrick Martin

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